ARGE Meister Österreich unterzeichnen Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung
Die Forderung nach mind. 30% Frauenanteil in Entscheidungsgremien erfüllt die ARGE Meister bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1991. Von Beginn an besteht eine ausgewogene Verteilung der Führungspositionen zwischen Meisterinnen und Meister im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft.
Presseaussendung der Bäuerinnen Österreich:
Das erklärte Ziel der im April 2017 auf Initiative der ARGE Österreichische Bäuerinnen gemeinsam mit der LK Österreich ins Leben gerufenen "Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung in der Land- und Forstwirtschaft" ist ein mindestens 30%iger Frauenanteil in allen land- und forstwirtschaftlichen Entscheidungsgremien und Führungsebenen. Jetzt haben sich zehn weitere landwirtschaftliche Verbände und Organisationen der Verpflichtung für eine partnerschaftliche Gestaltung und Führung angeschlossen. Im feierlichen Rahmen des Festsaals der LK Österreich in Wien haben die Charta neben der ARGE Meister nun auch der Waldverband Österreich, der Österreichische Weinbauverband, BIO AUSTRIA, Green Care Österreich, der Verband österreichischer Schweinebauern (VÖS), der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) sowie die Zentralen Arbeitsgemeinschaften der österreichischen Rinderzüchter (ZAR), der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) und der Pferdezüchter (ZAP) unterzeichnet.
"Noch immer sind Frauen in Entscheidungsgremien und auf Führungsebenen in der Land- und Forstwirtschaft deutlich unterrepräsentiert. Mit der Charta wollen wir den Frauenanteil in leitenden Funktionen gezielt erhöhen und einen wichtigen Schritt für das langfristige Ziel der Geschlechterparität setzen. Künftig sollen in allen agrarischen Organisationen und Verbänden mehr Bäuerinnen mitreden und mitentscheiden können. Eine ausgewogenere Verteilung der Geschlechter eröffnet neue Perspektiven, fördert Kreativität und Innovationen sowie gute Ergebnisse", unterstreicht Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann.
"Unsere Bäuerinnen sind das stabile Fundament unserer heimischen Familienbetriebe und geben gleichzeitig wertvolle, innovative Impulse. Heutzutage sorgen sie vielfach nicht nur für ein intaktes Familienleben - von der Kinderbetreuung bis zur Pflege, sondern stellen auch erfolgreiche und gut ausgebildete Unternehmerinnen dar. Außerdem sind gerade sie es, die mit vollem Einsatz und ehrenamtlich den Dialog mit den Konsumentinnen und Konsumenten führen und das gegenseitige Verständnis fördern. Durch ihr Engagement verfügen Bäuerinnen bzw. Frauen oft über ein enormes Wissen bzw. Erfahrungen, von denen jede landwirtschaftliche Organisation bzw. Berufsvertretung enorm profitieren kann - und das auf allen Ebenen", betont LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. "Untersuchungen zeigen klar auf, dass sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis äußerst positiv auf den Erfolg von Unternehmen oder anderen Einrichtungen auswirkt. Und ich halte es für wichtig, dass sich all jene Gruppen, die in der tatsächlichen Landwirtschaft zu finden sind, auch in den Berufsvertretungen widerspiegeln. Die Charta ist somit ein entscheidender Schritt, um dieses Miteinander auf Augenhöhe zu verstärken. Gemeinsam sind wir dran, diese Initiative mit Leben zu erfüllen und noch mehr Bäuerinnen bzw. Frauen zu finden, die bereit sind, Führungsverantwortung zu übernehmen, und ihnen entsprechende Möglichkeiten dafür zu bieten."
Fünf Charta-Handlungsfelder
In der Charta sind folgende Ziele festgeschrieben: Eine ausgewogene Beteiligung von Bäuerinnen und Bauern, harmonische Verteilung von Ressourcen, wie finanzielle Mittel, Personal, Infrastruktur sowie Diskussions- und Entscheidungszeit; die Erweiterung der partnerschaftlichen Gestaltung, indem politisch aktive Frauen geschätzt und Aufgaben geschlechtsneutral verteilt werden; die Schaffung einer familienfreundlichen Sitzungs- und Organisationskultur; eine gleichwertige Darstellung beider Geschlechter und deren Interessen in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Umsetzung wird alle drei Jahre evaluiert.
24.10.2019
Autor:Meister Bundesverband