Exkursion in die Steiermark

Als erster Programmpunkt stand die Besichtigung der Saatzucht Gleiszucht an. Dort wurde die Gruppe vom Zuchtleiter für Maiszüchtung DI Jure Kolaric erwartet, welcher die Saatzucht im Allgemeinen vorstellte und die Maiszüchtung erklärte. Seit 1945 wurde eine Maiszuchtanstalt in der Steiermark aufgebaut. 1957 wurde das Saatzuchtgebäude am Standort Gleisdorf eröffnet, 1960 wurde die erste Maissorte aus Gleisdorf zugelassen. Gleisdorf ist nicht nur eine Zuchtstation für Mais, sondern auch für Ölkürbis, Ackerbohne, Sojabohne, Käferbohne, Getreide sowie für Alternativkulturen wie Hirse, Buchweizen oder Sorghum.

DI Eveline Adam stellte der Gruppe bei einem Rundgang durch die Kulturen die Ölkürbis- und Leguminosenzüchtung vor. Auf einer Fläche von 23 ha wird in Gleisdorf die Züchtung durchgeführt. Weiters gibt es noch Winterzuchtgartenanbaue in Chile, Mexiko und Teneriffa. In der Regel dauert es bis zu 15 Jahren bis eine neue Sorte zugelassen wird, durch den Einsatz neuer Zuchttechniken kann die Zeit bis zur Zulassung auf bestenfalls 7 Jahre verkürzt werden. Die Gruppe konnte mit den beiden Ansprechpartnern vor Ort eine Diskussion auf hohem Niveau führen und viele Fachinformationen mitnehmen.

Nach dem Mittagessen führte die Exkursion weiter zur Steirerkraft nach Wollsdorf. 1995 begann die damalige Genossenschaft- sprich die heutige ALWERA AG- mit der Produktion von Kürbissaatgut. Kurz darauf wurde mit der Verarbeitung von Kürbiskernen begonnen und die Marke Steirerkraft eingeführt. Seit 2002 wird desweiteren die steirische Käferbohne vermarktet. 2014 wurde die Steirerkraft Kernothek in Wollsdorf eröffnet, in der die Kürbiskernprodukte, Apfelchips sowie Käferbohnenprodukte regional vermarktet werden. Heute stehen rund 1700 Landwirte unter Vertrag, welche rund 95% des Kürbissaatguts für Österreich und 100 % des Käferbohnensaatguts für Europa produzieren. Die Besichtigung führte durch das Werk in Wollsdorf, in dem die Kürbiskerne gewaschen, getrocknet sowie gelagert werden. Dadurch kann das ganze Jahr über Kürbiskernöl und Knabberspezialitäten produziert werden. Produziert wird das Kernöl mittels Röstung und traditionell steirischem Stempelpressverfahren. Vom Geschmack des feinen Kernöls konnten sich die Teilnehmer am Ende der Führung bei einem Vanilleeis mit Kernöl selbst überzeugen.

Als letzter Programmpunkt stand die Besichtigung des Weinguts Thaller in Großwilfersdorf an. Der Betrieb bewirtschaftet 25 ha Wein, der Rotweinanteil liegt bei 70%. Zu den Hauptsorten zählen Zweigelt und Cabernet Sauvignon, rund 60% davon werden in Barrique ausgeführt. Zusätzlich betreibt der Betrieb einen Buschenschank und veranstaltet die unterschiedlichsten Events. Die Lage inmitten der Weingärten sowie eine Kapelle und ein Hochzeitspavillon mit Ausblick auf die Weinreben machen das Weinschloss besonders als Hochzeitslocation beliebt. Rund 65 kirchliche und standesamtliche Hochzeiten finden pro Jahr am Weingut statt. Der Betrieb wird als Familienbetrieb geführt und beschäftigt 18 Personen, wovon 12 Personen der Familie Thaller angehören. Nach dem Rundgang durch den Betrieb und den Weinkeller wurden einige Weine verkostet. Dabei wurden der Gruppe auch Besonderheiten der einzelnen Sorten sowie kellerwirtschaftliche Details erklärt. Somit neigte sich die Exkursion dem Ende zu und die Gruppe musste die Heimreise antreten. Ein Dank gilt allen Exkursionsbetrieben für die interessanten Führungen und ausführlichen Fachinformationen sowie natürlich der gesamten Gruppe für die Teilnahme an der Exkursion.